Gestern hat das Bundeskabinett die Wohngeldreform beschlossen. Damit wird das bisherige Wohngeld zum 01.01.2023 deutlich erhöht und um eine Heizkostenpauschale sowie Klimakomponente ergänzt. Der Kreis der Anspruchsberechtigten wird auf rund 2 Millionen Haushalte in Deutschland vergrößert.
Viele Haushalte in Deutschland leiden unter hohen Wohnkosten. Angespannte Wohnungsmärkte und stark steigende Energiepreise zwingen aktuell viele Menschen, einen immer größeren Anteil ihres Einkommens zum Wohnen auszugeben.
Wie Bundeskanzler Olaf Scholz schon im Juli angekündigt hat, wird das Wohngeld zum 01.01.2023 reformiert. Mit dem Wohngeld-Plus-Gesetz hat das Kabinett nun die größte Reform des Wohngeldes seit 57 Jahren beschlossen.
Das Wohngeld ist ein wirkungsvolles und zielgenaues Instrument, um Menschen mit niedrigen Einkommen bei den Wohnkosten zu entlasten, damit sie ansonsten auf eigenen Beinen stehen können – dazu gehören unter anderem Arbeitnehmer:innen, Rentner:innen und Familien.
Die Höhe des Zuschusses hängt von der Anzahl der Haushaltsmitglieder, dem Einkommen und der Mietenstufe der Gemeinde ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand in einer Mietwohnung oder im Eigenheim wohnt.
Das Ziel des Wohngeld-Plus-Gesetzes ist eine deutliche Stärkung des Wohngeldes: Über eine Erhöhung des allgemeinen Leistungsniveaus und der Einkommensgrenzen werden ab dem nächsten Jahr zahlreiche Haushalte das „Wohngeld Plus“ beziehen können, die bislang nicht berechtigt waren. Dank dieser Anhebungwerden nicht nur rund 2 Millionen Haushalte erreicht, sondern auch die Leistungen an das aktuelle Preisniveau angepasst.
Mit der Reform wird auch eine Heizkostenpauschale eingeführt, um dauerhaft den Energiekosten Rechnung zu tragen. Sie führt in der Wohngeldberechnung im Schnitt zu 1,20 Euro mehr Wohngeld je Quadratmeter. Zusätzlich ist eine Klimakomponente von 0,40 Euro Zuschlag je Quadratmeter im Gesetzentwurf vorgesehen, die höhere Mieten durch Sanierungen oder im Neubau abgefedert. So wird auf bürokratiearme Weise sichergestellt, dass sich auch Menschen mit niedrigen Einkommen klimafreundlichen, energetisch sanierten und energieeffizienten Wohnraum leisten können.
Insgesamt führt das Wohngeld Plus voraussichtlich zu einer Verdopplung des durchschnittlichen Wohngeldes: von im Schnitt 190 Euro auf 370 Euro pro Monat.
Das ist ein guter Entwurf der Bauministerin und ein wichtiges Signal an die Menschen. Das Wohngeld kann als sozialpolitisches Instrument verhindern, dass Menschen durch die hohen Wohnkosten in die Grundsicherung abrutschen.
Nun wird die Wohngeldreform im parlamentarischen Verfahren im Bundestag verhandelt, an dem ich als Berichterstatter für die SPD-Fraktion beteiligt bin.
Für mich ist dabei wichtig, dass die Reform zügig umgesetzt wird und die geplanten Verbesserungen möglichst schnell bei den Empfänger:innen ankommen. Daran arbeiten wir jetzt im parlamentarischen Verfahren.
Mehr Informationen zum Wohngeld und der Wohngeldreform gibt es hier.
Du weißt nicht, ob du vielleicht auch einen Wohngeldanspruch hast? Hier gibt es einen Wohngeldrechner, mit dem du schauen kannst, ob du einen Anspruch auf die Leistung haben könntest.