Auftaktwoche zum Themenmonat Wohnungslosigkeit

Als Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen bin ich zuständig für die Berichterstattung zum Thema Wohnungslosigkeit. Den Monat Februar habe ich daher zum Themenmonat auserkoren. Nach einer Recherche bezogen auf allgemeine Fakten zu diesem Thema wollte ich mir zuerst einen Eindruck in meinem Wahlkreis verschaffen. Wie geht es den Menschen vor Ort, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind? Wie gehen die Kommunen mit Wohnungslosigkeit um? Welche Kooperationen gibt es mit Trägern der Wohnungslosenhilfe? Hat sich die Situation durch die Pandemie verändert?

All diesen und vielen weiteren Fragen werde ich jetzt und in den nächsten Wochen auf den Grund gehen.

Die Auftaktwoche begann am Montag (7.2.) mit einer inhaltlichen Vorbereitung gemeinsam mit meinem Gesamtteam, wo bereits erste allgemeine Ergebnisse zum Thema Wohnungslosigkeit besprochen wurden.

Am Dienstag (8.2.) führte mich der erste Termin zur Diakonie nach Datteln zum Café HübsSch. Der Name der Beratungsstelle ist kein Schreibfehler, sondern soll auf die „Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten“ hinweisen. Hier habe ich erfahren, wie die Arbeit vor Ort abläuft. Das soziale Engagement der Anwesenden hat mich sehr beeindruckt. Zum Schluss hatte ich auch die Gelegenheit, mir einige der von der Diakonie angemieteten und betreuten Wohnungen anzusehen. Dabei war es mir auch möglich, mit einem Bewohner zu sprechen, der mir seine Situation schilderte.

Nach diesem Termin fuhr ich direkt weiter nach Herten. Dort traf ich mich mit dem Sozialdezernenten Hermann Pieper, der Sozialmanagerin Uschi Dorka, einer Mitarbeiterin des Sozialamtes sowie einem Mitarbeiter der Fachstelle Wohnen, die es mir ermöglichten, zwei Obdachlosenunterkünfte zu besichtigen. Die erste Unterkunft, im Stadtteil Scherlebeck, ist eine Unterkunft ausschließlich für Männer. Für dieses Objekt liegt ein Ratsbeschluss für eine umfassende Sanierung vor. Ebenfalls wird derzeit an einem möglichen Betreuungskonzept gearbeitet. In Herten-Süd gibt es eine Obdachlosenunterkunft für Frauen, die ich mir ebenfalls ansehen konnte.

Am Mittwoch (9.2.) hatte ich einen guten Austausch mit dem Sozialdezernenten Peter Wenzel sowie Herrn Bilk von der Stadt Datteln, der schon jahrelang für die Betreuung von Wohnungslosen zuständig ist. Bei diesem Treffen wurde auch das Thema Sozialer Wohnungsbau intensiv besprochen.

In meiner Heimatstadt Marl hatte ich am Donnerstag (10.2.) zwei Termine im Kalender stehen: Bei einem Treffen mit der Sozialdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe, dem Sozialarbeiter Herrn David sowie Herrn Knüwer, dem Abteilungsleiter Grundsicherung und persönliche Hilfen, wurde mir der präventive Ansatz der Stadt erläutert. Mit Hilfe eines Case-Managements sollen die von Wohnungslosigkeit betroffenen oder bedrohten Menschen ganzheitlich angesehen werden. Primär gilt es, Wohnraum zu sichern. Dies gilt umso mehr, wenn ganze Familien Gefahr laufen, ihre Wohnung zu verlieren. Hier wurde insbesondere die gute Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften hervorgehoben.

Am Nachmittag stand ein Treffen mit der Fachbereichsleiterin Frau Kühn von der Caritas Marl als Träger der Wohnungslosenhilfe an. Sie erzählte mir von den notwendigen Angebotsanpassungen infolge der Corona-Pandemie, aber auch von einer von Jahr zu Jahr steigenden Anzahl an hilfebedürftigen Menschen, die die Beratungsstelle aufsuchen. Beeindruckt hat mich auch hier vor allem das besondere Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte für Menschen in Not.

In Haltern am See zeigte mir Bürgermeister Andreas Stegemann in Begleitung von Fachbereichsleiter Helmut Lampe am Freitag (11.2.) die Notunterkunft am Lorenkamp, die nicht nur für Asylsuchende, sondern für alle von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen zur Verfügung steht. Es wird berichtet, dass in Haltern eine gute Vernetzung zwischen Stadt, Diakonie, Caritas und viel Ehrenamtsarbeit besteht. Seit 2015 konnten etwa 400 Menschen in eigene Wohnungen integriert werden.