Gegen das Vergessen: Noch mehr Stolpersteine für Marl!

Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, weitere sichtbare Zeichen zu setzen, um Orte der Erinnerung zu schaffen. Verbrechen an jüdischen Mitbürgern aus Marl während der NS-Zeit dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Unter anderem deswegen hat Gunther Demnig in den 90er Jahren das Projekt "Stolpersteine" ins Leben gerufen. Es soll daran erinnern, dass auch bei uns in Marl Menschen aus ihren Häusern vertrieben, verschleppt und getötet wurden.

Bild: privat

Der Künstler Gunter Demnig startete das Projekt „Stolpersteine“, um an den Häusern auf Opfer des Nationalsozialismus aufmerksam zu machen, die dort ihren letzten selbst gewählten Wohnort hatten und verschleppt, in den Tod getrieben oder in einem Konzentrationslager getötet wurden. Durch die „Stolpersteine“ wird das Gedenken an die Opfer ewig in unserer Stadt präsent bleiben. Die SPD-Fraktion Marl beantragt nun eine Erweiterung des Projektes in Marl.

In Marl wurden vor vielen Jahren die ersten Steine in Zusammenarbeit mit Schulen und zwei Parteien, die die Patenschaft übernahmen, verlegt. Bis heute dienen sie regelmäßig Schülerinnen und Schülern als Orte, um an die Opfer aus Marl zu erinnern. Die bisher sieben verlegten Steine bilden nur einen Teil der Opfer ab. So sind weitere jüdische Familien bekannt, die ihren Wohnort in Marl hatten und durch das digitale Bundesarchiv belegt sind. Auch hier sollte aus Sicht der SPD-Fraktion eine mögliche Verlegung geprüft werden. Unabdingbar ist das Einverständnis der Überlebenden und ggf. Hinterbliebenen. Die „Stolpersteine“ bilden auch in Pandemiezeiten eine zeitlose Möglichkeit, Ort der Erinnerung zu schaffen und wichtige Lernfelder für Kinder und Jugendliche zu bieten.

Der neu gegründete Ausschuss für Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz, zu dem auch die Friedensarbeit und Gedenkarbeit gehören, wird sich in seiner Sitzung am 18. Januar damit befassen.

Hier geht es zum Antrag: 2022_01_11_Antrag_Stolpersteine_final.pdf