Junge Menschen dazu bewegen, wählen zu gehen und sich politisch zu engagieren. Das sind die Ziele der beiden Veranstaltungen vom letzten Wochenende, kurz vor den Wahlen, im Jugend- und Kulturzentrum der Falken und bei der Alevitischen Gemeinde in Marl Hamm.
Für die „Qual der Wahl“ schickten wir im Hagenbusch unseren Ratskandidaten für die Stadtmitte, den Kreisjusovorsitzenden Jan Stefan Heinemann, ins Rennen. Sympathie und Kompetenz setzte er in der Diskussion gegen die Vertreter der Parteien Die Partei, CDU und Die Linke ein. Er konnte am Schluss bei dem 2. Wahlgang ein paar Prozentpunkte zulegen und neue Menschen von sich überzeugen. Mit 45 % konnte er die meisten Stimmen für sich gewinnen. Souverän vertrat er zu jedem Thema die Inhalte der SPD Marl.
Das Konzept ist einfach. Es gibt verschiedene Themenrunden von Klimaschutz, Sicherheit, Digitalisierung bis hin zur Jugendarbeit. Vor ihrem Redebeitrag mussten die Kandidat*innen einen Begriff erklären, pantomimisch darstellen oder zeichnen. Das Publikum musste die Begriffe erraten. Erst wenn diese Aufgabe bestanden war, durften die jungen Politiker*innen in zwei Minuten zum Thema sprechen. Das Ganze wurde per Livestream über Youtube ins Internet übertragen. Am Schluss gab es eine Diskussionsrunde mit Fragen aus dem Publikum. Vor der Veranstaltung und nach der Veranstaltung durfte das Publikum wählen.
In der Diskussionsrunde ging es heiß her. Von Sexismus in der Politik, dem Kampf gegen Rechts, der Digitalisierung an Schulen bis hin zu der Frage, was die Kandidat*innen an ihrer eigenen Partei stört, prüfte das Publikum die Bewerberin und die Bewerber auf Herz und Nieren. Moderator Kai Underberg führte souverän durch die Veranstaltung.

Bei der Alevitischen Gemeinde stellte unser Vorsitzender Brian Nickholz die Inhalte und Erfolge der SPD vor. Viele Gemeindemitglieder waren der Einladung gefolgt. Wichtig war ihnen, in der Diskussion am Ende zu verstehen, worin sich die einzelnen Parteien unterscheiden. Brian Nickholz stellte darauf ab, dass die SPD die einzige Partei ist, die mit gleich vielen Frauen und Männern antritt und ¼ der Kandidat*innenposten mit Menschen unter 35 Jahren besetzt. In den anderen Parteien findet man maximal 1-2 Personen unter 35 Jahren unter den 22 Wahlkreiskandidat*innen.
Maresa Kallmeier, eine der Ratskandidat*innen der Jusos Marl, bringt es auf den Punkt: „Der Frauenanteil ist in manchen Parteien unterirdisch und variiert von 4 (FDP) bis 7 (WG Die Grünen). Manche Argumente, die am Wochenende zur Sprache kamen, kenne ich nur aus den Geschichtsbüchern über die 50er Jahre. Sehr bedauerlich, mit welchem Frauenbild die CDU und andere Parteien an das Thema „Frauen in der Politik“ herangehen.“
Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig, um junge Wählerinnen und Wähler für Politik in ihrer Stadt zu gewinnen. Eine tolle Sache, an der wir uns immer wieder gerne beteiligen. Andere Parteien hielten es nicht für nötig, junge Menschen von sich zu überzeugen und glänzten durch Abwesenheit.